Mein persönliches Highlight: VOX - das perfekte Dinner

Wen es interessiert, wie ich die Produktionszeit des "perfekten Dinners" auf VOX erfahren wird hier fündig. Der Produktionszeitraum für die Sendewoche vom 05. bis 09. März war gleich zu Anfang des Jahres - also etwa acht Wochen vor der Sendung.

Mit meinem Gastgebertag am Freitag endet eine anstrengende Woche und vorerst auch dieser Blog. Zu einem Stern habe ich es zwar nicht gebracht, aber kochen, das hab ich gelernt.

Samstag, 25. Dezember 2010

44. Das perfekte Dinner!

Für die Fernsehshow hat es zwar nicht gereicht, aber nach einem Jahr Intensivkurs im Kochen, der Wertschätzung für den Rohstoff Nahrungsmittel und Begeisterungsstürmen meiner Gäste des DORES ist es Zeit nach ziemlich genau einem Jahr Bilanz zu ziehen. Heute ist der erste Weihnachtsfeiertag und der gestrige Abend stand voll und ganz im Zeichen der Haute-Cuisine. Leckere Fingerfoodhäppchen, die das ganze mit Champagner eingeleitet haben, gefolgt von einem 7-Gang-Menü. "Ich hab' ja mit vielem gerechnet, aber damit nicht!" ist so eine der liebsten Äußerungen meiner Gäste. Kurz vor Mitternacht war dann der ganze Spuk vorbei. 

Nun heißt es für mich das Schlachtfeld räumen. Sieben Gänge für sieben Gäste, davon eine stillende Mutter mit Säugling. Sechs Teller mal sieben Gänge. Sechs Gläser mal Rotwein und Weißwein und Wasser, sechs mal Kaffee und Pralinen. Die Schubladen sind leer die Spüle voll. Erstmal Tür zu.

Letztes Jahr um diese Zeit schwelgte ich in Kochbüchern bereit mich auf eine große neue Reise zu wagen. Das Territorium war neu und ich hatte meinen Spaß Erfahrungen mit kochendem Wasser zu machen. Innerhalb eines Jahres schaffte ich es, dass meine Küche aus allen Nähten platzt und mein Wissen über jegliches Garen von Lebensmitteln mich vollends befriedigte. Nun ja, fast. Ein Jahr ist rum und ich kann wohl mit Recht behaupten, das ich die Grundlagen beherrsche. Angst es zu vermasseln habe ich keine mehr. Was nun folgt ist das Sammeln von Erfahrungen. Kein Buch und kein Koch kann mir diesen Weg abnehmen. Niemals wäre ich so schnell so weit gekommen, wenn ich nicht meinen Meister gefunden hätte. Sich selbst etwas beizubringen ist eine großartige Sache, von den großen zu lernen eine noch viel großartigere. Ich danke an dieser Stelle allen Köchen, die ich auf meinem Weg zu den Sternen in die Töpfe gucken durfte. Ganz besonderem Dank gilt meinem neu gewonnen Freund und Sternekoch Achim Schwekendiek aus dem Schlosshotel Münchhausen in Aerzen, in dessen Küche ich auch weiterhin immer wieder mitarbeiten darf, sofern mir der Sinn danach steht. Danke dafür.

Ich bin dankbar dafür, dass ich die Erfahrung machen durfte die Achtung vor dem Lebensmittel zurück zu erlangen. Die Achtung vor Tieren und die Erkenntnis, wie unsinnig es ist Gemüse zu verarbeiten, für die es einfach nicht die Zeit ist. Bei all dem, was meine Recherchen ergeben und das was ich mit meinen eigenen Augen sehen konnte, werde ich wohl nicht zum Vegetarier, vertrete aber mit Bestimmtheit die Aufforderung: "Esst weniger Fleisch!" Ich werde nie vergessen, dass für jedes Schnitzel, jeden Schinken, jedes Steak, Sushi und sogar für Milch, Eier und Käse ein Tier herhalten muss. Jedem Tier erbiete ich meine größte Achtung und tiefen Respekt. 

Am Anfang stand der Spaß im Mittelpunkt, später wurde daraus Leidenschaft und eine gewisse Besessenheit, was dazu führte dass ich meinen eigentlichen Job sträflich vernachlässigt habe. Alle, die unter meinen kochwütigen Anfällen zu leiden hatten bitte ich daher zutiefst um Verzeihung. 

Die Erfahrungen, die ich die vergangenen Monate machen konnte wird mir wohl keiner nehmen können. Das ist wie Fahrrad fahren. Auch die DORES-Veranstaltungen wird es weiter in unregelmäßigen Abständen geben. Ich bin in freudiger Erwartung wie diese Geschichte weiter geht. 

Bis dahin träume ich weiter von dem Griff nach den Sternen, gehe Gassi mit meinem Hund und trinke Kaffee mit Süßstoff.