Mein persönliches Highlight: VOX - das perfekte Dinner

Wen es interessiert, wie ich die Produktionszeit des "perfekten Dinners" auf VOX erfahren wird hier fündig. Der Produktionszeitraum für die Sendewoche vom 05. bis 09. März war gleich zu Anfang des Jahres - also etwa acht Wochen vor der Sendung.

Mit meinem Gastgebertag am Freitag endet eine anstrengende Woche und vorerst auch dieser Blog. Zu einem Stern habe ich es zwar nicht gebracht, aber kochen, das hab ich gelernt.

Montag, 28. Juni 2010

38. Abschlussprüfung IHK

Nach nur sechs Monaten - völlig absurd. Falls irgendjemand denkt es handelt sich um mich, der täuscht sich.


Claudia, eine Freundin die in der Verwaltung eines benachbarten Landkreises arbeitet, hatte das zweifelhafte Vergnügen ihren Landrat bei der IHK- Abschlussprüfung der Köche und Gastronomiefachleute bei deren Schaukochen zu vertreten. Um dort nicht alleine erscheinen zu müssen, lud sich mich kurzerhand ein sie zu begleiten. Sie wusste von meiner jüngst erwachten Kochleidenschaft und meinte das könne mich bestimmt interessieren. Und ob. Zu melden hätte ich nix und gegessen würde, was auf den Tisch kommt. Ich bin dabei.


Drei Tage später hole ich sie ab und wir fahren zur Berufsfachschule für Köche und Gastronomiefachleute des benachbarten Landkreises. Das Schulgebäude, gleich welcher Art und welchen Alters, einem automatisch ein schlechtes Gewissen einhauchen und sich das Gefühl einschleicht, man hätte etwas angestellt oder wenigstens die Hausaufgaben vergessen, ist für mich unerklärlich. Nach einer kurzen Begrüßung werden wir in den Gastraum geführt, der noch immer den Charme der achtziger Jahre versprüht. Zum Ablauf: Sechs Köche bekochen sechs Tische, an denen jeweils sechs Gäste sitzen die von je zwei Kellnern bewirtet werden. Prüfungsstress pur. Als Gast hat man darauf zu achten es den Prüflingen nicht zu schwer zu machen, sich im Weinkonsum zurückzuhalten und nach Möglichkeit seine Meinung über die Leistungen der Prüflinge für sich zu behalten. Sechs Köche aus sechs Ausbildungsbetrieben der Region. Krankenhaus bis Gourmet, es ist alles dabei. Das Lotteriespiel beginnt. Freie Sitzwahl. Wer für wen kocht wird erst am Ende verraten und so nehmen wir Platz. Der Prüfling erhält einen sogenannten Warenkorb vier bis sechs Wochen vor der Prüfung. Dieser enthält regionale und saisonale Waren. Daraus ist ein Dreigangmenü, bestehend aus Vorspeise, Hauptspeise und Dessert zuzubereiten. Mögen die Spiele beginnen.
Unsere Serviceleute sind fit. Die Menüvorstellung läuft rund. Die Weinempfehlung passt, die Servicekräfte souverän. Claudia und ich lassen den nötigen Ernst missen. Der erste Gang – wie einfallsreich - Spargelcremsuppe. Erste Einschätzung: die Plörre ist zu dick. Ich glaube der Koch hat zudem vergessen die Spargeleinlage zu schneiden. Die nahezu ganzen Stangen lassen sich nur schwer mit dem Löffel in den Mund balancieren. Die kleinen schwarzen Punkte lassen darauf schließen, dass es sich um eine Spargelcremesuppe à la Brandenburg handelt; Fachjargon für angebrannt. Der Hauptgang: Fleisch an der Keule mit tourniertem Gemüse und Herzoginkartoffeln. Der Kellner hat seine liebe Not mit dem Brocken. Der Koch hat es sich einfach damit gemacht das Fleisch am Knochen zu garen. Keine weitere Arbeit. Die tournierten bzw. geschnitzten Gemüse lassen die nötige Feinheit vermissen. Kohlrabi in Form von Sichelmonden fand ich besonders innovativ. Die gespritzte Kartoffelmasse viel zu groß und innen noch pappig. Sättigung und Völlegefühl garantiert. Das Paar, das uns gegenüber sitzt ist hingerissen und steigert ihr Entzücken von Gang zu Gang. Als die Erdbeercreme, in die - wahrscheinlich mit einem Zahnstocher - kunstvolle Erdbeerschmierereien eingearbeitet worden sind, auf einem blauen Glasteller serviert wird, kann selbst die an unserem Tisch sitzende Prüferin nicht mehr an sich halten und meint trocken:" Irgendwie langweilig, finden sie nicht?" Wie mir Eingangs angeraten wurde, behalte ich meine Meinung für mich.
Unter tosendem Beifall treten nach Abschluss der Präsentation die Köche aus der Küche. Als hätte ich es geahnt, haben wir tatsächlich den Koch erwischt, der seine Ausbildung im hiesigen Krankhaus zum Abschluss bringen möchte. Außer Tüten aufreißen hat er nicht viel gelernt, so wie er selbst seine Kochkünste beschreibt.
Claudia und ich beschließen auf der Heimfahrt kurz einzukehren und noch einen Magenbitter zu uns zu nehmen. 

2 Kommentare:

  1. Wennn man bedenkt, dass viele Leute nur im Krankenhaus sind, weil sie sich jahrzehntelang subotimal ernährt haben ist es schon bedauerlich, dass es die Krankenhäuser nicht für nötig erachten ihre Patienten durch anständiges Essen zurück auf den Pfad der Tugend zu bringen. Schade. Chance vertan.

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