Mein persönliches Highlight: VOX - das perfekte Dinner

Wen es interessiert, wie ich die Produktionszeit des "perfekten Dinners" auf VOX erfahren wird hier fündig. Der Produktionszeitraum für die Sendewoche vom 05. bis 09. März war gleich zu Anfang des Jahres - also etwa acht Wochen vor der Sendung.

Mit meinem Gastgebertag am Freitag endet eine anstrengende Woche und vorerst auch dieser Blog. Zu einem Stern habe ich es zwar nicht gebracht, aber kochen, das hab ich gelernt.

Donnerstag, 14. Januar 2010

8. Ein Mann braucht ein Ziel

So manch einer renoviert seinen Hobbykeller, ein anderer baut akribisch an seiner Modelleisenbahn. Ich kenne beide. Der Erste ein Nachbar. Der Zweite mein Onkel. Beide unterfordert, ohne Perspektiven und in der Tretmühle des Alltags. Der erste wohnhaft in einem Reihenhaus, Eigentum, am Rande einer deutschen großen Stadt, der andere zur Miete in einer Drei-Raum-Wohnung mitten im Pott. Der Erste lebt seinen Traum, der Zweite tot.
Es ist keine Angelegenheit von männlich, ledig, jung, sucht,…. sondern eher ein klarer Fall von: "Was kommt jetzt?" - beginnende Midlifecrisis. Da war schon viel, aber was kommt da noch? Dann ist da zudem auch keiner, dem oder der irgendetwas bewiesen werden muss. Da bin nur ich und mein Hund. Wir haben gerade unsere letzte Tagesrunde durch den Schnee beendet. Irgendwie schon ein verrücktes Vieh.

Dieser Blog hilft mir mich aus meinem gewohnten Alltagstrott herauszureißen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keine permanenten Leser. Ich kann auch nicht absehen, wann dies geschehen wird. Aus einer weinseligen Laune heraus habe ich mich zu einer entschiedenen Kursänderung durchgerungen: Ich werde Sternekoch! Nur was heißt das in der Konsequenz. Dessen bin ich mir ganz und gar nicht so sicher. Ich schreibe nun hier diesen Blog und es kann mir egal sein, ob ihn jemand liest oder nicht. Schon aus dem Grund es könnte ja jemand lesen kann ich nicht kneifen und muss fortführen, was ich mir vorgenommen habe.
Gibt es eigentlich Teilzeitsterneköche? Vermutlich nicht. Das heißt, ich werde, um dieses Ziel wirklich zu erreichen meinen jetzigen Job aufgeben müssen. Hoppla, soweit habe ich eigentlich noch gar nicht gedacht.
Ich bin ja froh das Internet zu haben, so kann ich immer wieder schnell einige Dinge recherchieren, bevor ich so gänzlich falsche Dinge niederschreibe. Mein Vorhaben lautet: "Ich werde Sternekoch" und nicht "Ich lerne kochen" oder "Ich koch denn mal was leckeres". "Ich werde Sternekoch" bedeutet sich mit den ganz großen zu messen. Es gibt viele ein-Sterner, wenig zwei-Sterner und nur neun drei-Sterner in Deutschland. Hinter einem Stern steckt immens viel Erfahrung, Knowhow und etliche Jahre Praxis und ein gehöriges Maß an Kreativität. Ich kehre zurück zu meiner Aussage. Ich behaupte, ich werde Sternekoch. Ich lerne also nicht nur einfach das Kochen, sondern muss eine repräsentative und außergewöhnliche Küche bieten. Ich eröffne nicht nur irgendwo ein Restaurant. Es bedeutet für mich als Chefkoch eine Küche zu führen, zu leiten, zu übernehmen und es zu einem Michelinstern zu bringen. Wohlgemerkt ohne Berufsausbildung. Wird mir dies überhaupt unter diesen Voraussetzungen gelingen?

Zielsetzung, was ist das? Ich rekapituliere. Mein Vorhaben nimmt ernstere Formen an. Mir ist klar, dass ich mir Gedanken darüber machen muss, was überhaupt Ziel des Spiels sein soll. Hierzu kehre ich kurz in mich und versuche mich daran zu erinnern, welche Kriterien ich erfüllen muss, um meinem Ziel näher zu kommen, geschweige denn dieses zu erreichen. 

Etwas haben die wirklich erfolgreichen Menschen alle gemeinsam: klare Ziele! Sie wissen ganz genau, was sie wollen. Wohin sie wollen. Was sie im Leben erreichen wollen. Und zwar im beruflichen sowie auch im privaten Bereich. Wenn man keine klaren Ziele hat, ist es ein reiner Zufall, wenn man dort ankommt, wo es einem gefällt!"
Wer kein Ziel hat, der steuert nicht, der wird gesteuert!"
Damit ein Ziel wirklich ein Ziel und nicht nur ein "Wünschlein" ist, muss es folgende Kriterien erfüllen: Ein Ziel muss lohnend sein, messbar und realistisch sein. Es hilft dieses schriftlich zu fixieren, der Gegenwart gegenüberzustellen und es positiv zu formulieren. Ich glaube, dass ich schon mitten dabei bin, genau dieses hier jetzt zu tun.
Das heißt, wenn man daran denkt, dass man das Ziel erreicht hat, muss es mich "aufstellen", muss man eine intensive Befriedigung spüren. Auch eventuelle Nachteile die aus der Zielerreichung resultieren, müssen berücksichtigt sein. Es muss dann trotzdem lohnend sein. Je lohnender das Ziel, desto mehr liefert es Energie, desto mehr ist man motiviert, die Dinge anzupacken um ans Ziel zu kommen. Konkret heißt das für mich: Ich nehme mich selbst beim Wort. Der Entschluss ein Sternekoch zu werden endet nicht dort, wenn man die Sternequalität erreicht hat, sondern erst dann wenn der Stern verliehen wird. Um mir nun ein lohnendes Ziel zu stecken, sind mit Sicherheit mehrere Zwischenziele oder Etappen nötig. Ein Ziel muss messbar bleiben. Und genau hier lauert die tödliche Krankheit für den Erfolg, nämlich die "Aufschieberitis". Das Ziel muss also konkret formuliert sein und darf keine Formulierungen enthalten, wie etwa: " irgendwann wann", "ungefähr" oder "mehr verdienen" Wenn ich mir all dies zu Herzen nehme, dann müsste mein Ziel in etwa so lauten: "Ich werde in drei Jahren, zum 31.10.2012, ein Restaurant als Küchenchef führen, dass sich den Inspektoren des Komitees vom Guide Michelin zu stellen hat und im Besten Fall wird mir ein Stern für mein Restaurant verliehen." Bei dieser Überlegung wird mir schlecht, denn hier kommen Gedanken mit ins Spiel über die ich noch so gar nicht nachgedacht habe. Ich werde zunächst Kochen lernen und die nötigen Arbeitsschritte routiniert ausführen müssen. Ich werde die Arbeitsschritte in der Umsetzung in einem Restaurant erlernen müssen. Vielleicht ist eine Ausbildung in dem Beruf gar nicht die schlechteste. Ein Restaurant muss her, eine Ausstattung, ein Konzept und eine noch nie dagewesene Küche. Ist dieses Ziel noch realistisch? Ich werde mehr als nur Freizeit investieren müssen. Zum ersten Mal überlege ich, was aus dem Köter wird?! Küche und Köter vertragen sich nicht. Erst mal werde ich Freunde davon überzeugen müssen, dass mein Essen schmeckt. Ich ziehe mich zurück und werde viel über Lebensmittelkunde lernen und mit der Zubereitung lernen müssen. Ohne Lehrer wird es nicht gehen. Ist es eigentlich schwierig ein Praktikum bei einem Sternekoch zu bekommen?

Es sind viele Dinge, die mich beschäftigen. Ich habe meine ersten Erfahrungen machen können, aber zufrieden stellen diese mich bis dato noch nicht. Ich selbst bin so verwöhnt, das mich einfache Bistrogastronomie nie zufrieden stellt. Mir geht es grundsätzlich immer um das ultimative Geschmackserlebnis. Die Medien machen mir vor, wie es nicht sein sollte. Profiköche beraten professionell arbeitende Köche. Ich glaube ich bleibe lieber etwas zurückhaltender.
Folgende Etappenziele sollten erreicht werden. Ich erlerne das Kochen und liefere geschmacklich interessante Küche. Ich schaue in Profiküchen und sehe, was ich hier an Informationen mitnehmen kann. Des weiteren versuche ich ein Praktikum bei mindestens einem Sternekoch zu bekommen. Hoffentlich bekomme ich hierfür unbezahlten Urlaub. Ich muss einen Weg finden, wie ich präsentieren kann, was ich bereits gelernt habe.

Mittlerweile ist eigentlich kein Zweifel mehr daran gesetzt, dass ich willens bin etwas zu erreichen und zu ändern.

Mein erster Schritt ist die Buchung eines Kochkurses in einer ortsansässigen Kochschule. Danach sehen wir weiter.

4 Kommentare:

  1. Thomas Günther8. März 2012 um 19:24

    Hallo,

    ich wünschte, ich hätte Ihren Blog schon 2009 entdeckt. Nach allem was ich bis jetzt gelesen habe (alle Berichte zum "Perfekten Dinner" und die Blogeinträge bis hier) sieht es ja so aus, als ob Sie Ihren hier festgehaltenen Zielen sehr nahe gekommen sind. Ich kann garnicht sagen, wieviel Respekt ich dafür habe.
    Ich bin sehr gespannt, auf das, was mich bei der Lektüre der restlichen Blogeinträge erwartet. Ich offe ich finde Hinweise darauf, und wie Sie es geschafft haben, so lange so zielstrebig daran zu arbeiten.

    Vielen Dank, dass sie sich so viel Arbeit machen und die Welt an Ihrem Plan teilhaben lassen.

    Ich freue mich schon auf Ihren TV-Auftritt morgen.

    Thomas Günther (aus Hessen)

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  2. Hallo Thomas,...

    entschuldige das "DU". Ich bin ein "DU"-Typ....:-)
    Ich danke Dir für Deine guten Wünsche. Ich vermute aber, dass es ein Verriss wird. Da gibt es halt einfach jemanden in der Runde, der ziemlich hart kritisiert,....:-)
    Ich bin selbst gespannt.

    Du kannst ja mal gerne zu meinem DORES kommen....:-)

    Liebe Grüße
    Alfons

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  3. Hallo Alfons,
    ich werde alt und daher alte Schule und so.
    War doch garnicht so schlimm am Freitag, man hat dir die Enttäuschung aber schon angesehen. Nach der Lektüre des Blog-Eintrags vom Freitag war mir auch klar, warum.
    Das kenne ich, wenn auch nicht auf so hohem Niveau. Es ist schon selten, dass ich restlos mit meiner Leistung zufrieden bin.
    Ich würde gern mal zum DORES vorbeikommen.
    Da ich aus Hessen komme ist etwas Vorplanung notwendig. Ich melde mich per Mail.
    Schöne Grüße aus Hessen!

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  4. Noch einmal kurz zur Info: Es handelt sich um folgenden Eintrag:

    http://sternekoch.blogspot.com/2012/01/50-finale-in-sechs-teilen-teil-6.html

    Die Anspannung an diesem Tag ist enorm und die Erwartungshaltung groß.
    Ich freue mich aber über die sehr positiven Kommentare und den Zuspruch,.... Zum DORES bist Du herzlich willkommen,...:-)

    Gruß
    Alfons

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